Probleme für stotternde Menschen?

Es ist nicht so einfach alle Fassetten des Stotterns und die damit verbunden Probleme jedes Einzelnen Stotternden zu beschreiben. Hier ein nur ein paar Beispiele:

Beispiel 1:

Sven, 12 Jahre alt, [Fiktiv] geht morgens bevor er zur Schule geht auf seinem Schulweg schnell bei einem Bäcker vorbei um sich für seinen restlichen Schulweg  eine Käsebrötchen zu holen. Er steht in einer langen Schlange und als er an der Reihe ist und nach langem warten gefragt wird: Und was darf es bei dir sein? Ein K—K—K—K—K—. (Zur Erinnerung der Junge wollte ein Käsebrötchen das er aufgrund seiner Stotter-Blockaden nicht flüssig aussprechen kann) Alle im Geschäft drehen sich herum, einige kichern andere Stimmen aus dem Hintergrund verlauten: »Der kann ja noch nicht mal richtig sprechen« oder »Komm wieder wenn Du weist was du haben willst« Der Junge sagt: Ein Mohnbrötchen bitte, obwohl er Mohnbrötchen überhaupt nicht mag aber das Wort »Mohnbrötchen« gerade so wunderschön flüssig aus seinem Mund heraus sprudelt  Nach dem verlassen des Geschäfts wirft er das Mohnbrötchen traurtg in den nächsten Mülleimer und tritt hungrig weiter seinen Schulweg an.

Beispiel 2:

Ein junge Frau nennen wir sie mal Mareike [Fiktiv] ist gerade mit ihrem Golden Retriever von einem ausgedehnten Spaziergang mit ihrem Hund auf dem Heimweg als sie am Feldweg einer Straße einen verwundeten älteren Herrn mit seinem kaputten Fahrrad am Straßenrand liegen sieht. Sie zückt wie selbstverständlich sofort ihrHandy um den Rettungsdienst anrufen. Am anderen Ende der Telefonleitung meldet sich: »Guten Tag Herr Kaufmann, von der Rettungsleitstelle Uhlendorf.« Die junge Frau die schwer vom stotternd geplagt ist bekommt zunächst kein Wort heraus und stottert nach einigen Sekunden in das Telefon: »Ich brauche Hii──Hii──Hii──Hii──Hiii« Der nichts ahnende Rettungsdienst-Mitarbeiter (Er weiß nicht das Mareike sehr schwer stottert) sagt erboßt: »Verarschen kann ich mich alleine« und legt den Telefonhörer wieder auf die Gabel.

Beispiel 3:

Olaf ist 20 [Fiktiv] und steht kurz vor der letzten Prüfung an seiner Universität, er möchte später einmal Rechtswissenschaft studieren. Doch Olaf stottert. Seit seiner gesamten Zeit an seiner Uni konnte er für sich erfolgreich sein Stottern vor den anderen Kommilitonen und Professoren gut verbergen in dem er einfach kein Wort sprach. Eine gute Methode dachte Olaf so bemerkt niemand mein Handicap mit meinem Sprechen. Die Tage zum letzten Prüfungstag werden immer weniger und Olaf immer nervöser. Er benutzt jetzt zum einschlafen schon starke Beruhigungstabletten aber er kommt trotzdem fast gar nicht mehr zur Ruhe. Am Tag der mündlichen Prüfung muss er nun das Wort ergreifen und seine lang erarbeitetes Werk den kritischen Prüfern präsentieren. Der Prüfer ruft auf: »Herr Olaf Trisch bitte!« Olaf betritt änglich das Rednerpult und will beginnen. Kein einziges Wort kommt über Olafs Lippen wie versteinert steht er dort und nach einer kurzen Zeit unterbricht das Prüfungskomitee (Auch Sie wissen nicht das Olaf schwer stottert und ein Recht hat auf einen Nachteilsausgleich) und kommt zum Entschluss: »Sie haben sich wohl überhaupt nicht vorbereitet.« Olaf verlässt das Pult und geht enttäusch nach Hause. Auf dem ganzen Heimweg sagt er sich selbst: »Ich habe versagt, ich habe versagt!« 12 Wochen und 3 Tage später bekommt Olaf eine schriftliche Mitteilung in der geschrieben steht: »Das er die Abschlussprüfung zum Dritten und letztem Mal nicht bestanden hat und keine weitere Chance mehr erhält.«

Dabei gibt es zahlreiche Möglichkeiten die unsere Gesellschaft und Jede und Jeder Einzelne/r dazu beitragen kann das die drei oben genannten Beispiele hätten auch ganz anders verlaufen können. Dazu braucht es Mut und ein Umdenken bei jedem von Uns !